Mich gibt es nur mit in!
„Die Welt dreht durch mit dem Gender-Wahn“
Zu oft wird diese unschöne Aussage gepostet und gesagt. Vor allem durch die jetzigen Aufkommnisse des generischen Maskulinum . Der Bundesgerichthof entscheidet, dass `Kunde` für jeden Menschen ansprechend sein muss. Es gilt nicht als Diskriminierung.“ Seit 2000 Jahren werden nur die Männer angesprochen und es kam kein Problem damit auf.“Dieses Argument “ Alles bleibt so wie es ist“ hat bei mir und bei vielen Anderen noch nie gezogen. Wenn sich seit 2000 Jahren nichts geändert hätte, dann sollte Homesexualität oder Bi gar kein Problem sein, denn im römischen Reich war es egal, ob mit Mann oder Frau geschlafen wurde. Da wurde öffentlich über Sex geredet. Heute ist es oft wieder eine großes Tabuthema. Natürlich hat sich aber in anderen Bereichen sich für Frauen* auch viel verbessert. Wir dürfen in Deutschland seit 100. Jahren wählen, den Führerschein machen und studieren. Also bitte, liebe Leute, nur weil es seit 2000. Jahren so ist, heißt es nicht, dass es gut so ist.
Ein weiteres Argument waren die Kosten für die Banken, die weibliche Benennung hinzuzufügen. Klar, viele Menschen fühlen sich nicht angesprochen einzig durch die männliche Form und dadurch ausgeschlossen, aber das Geld regiert ja die Welt. Wir wollen natürlich nicht, dass Banken, die Milliarden Überschuss haben, auch noch Geld für Gleichberechtigung ausgeben müssen (ACHTUNG: Ironie).
Ich persönlich nutze Gendersprache. Ich möchte damit jeden ansprechen: Männer, Frauen und andere Geschlechter.Ich nutze, wenn möglich, die neutrale Form wie Studierende oder die Form mit Sternchen wie Arbeiter*innen, wobei ich bei dem Stern die Vielfätigkeit der Geschlechter ausdrücken will.
Ich selbst fühle mich als Kunde nicht angesprochen. Ich bin eine Kundin. Genauso wie ich eine Studentin, Tänzerin, Mitarbeiterin und alles andere bin. Mich gibt es nicht ohne in.
Die Sprache wandelt sich seit Jahrhunderten. Ich möchte, dass sie sich jetzt wieder verändert. Es ist nur ein kleines Puzzleteil für die Gleichberechtigung, aber ein Schritt, der begangen werden muss. Denn wir wollen endlich vollkommene Gleichheit.
Damit wird unsere Sprache keineswegs ungenauer. Sie wird viel präziser. Wir inkludieren jedes Geschlecht. Ich persönlich habe einen beidgeschlechtigen Namen, wobei Kim oft als männlich angesehen wird. Ich bekomme viel mehr Briefe und E-Mails mit Herrn Kim als mit Frau als Anrede. Sobald die Personen es durch meinen Mittelnamen erkennen, entschuldigen sie sich tausend Male und ich hatte auch schon den Fall, dass ich Schokolade bekam. In diesem Moment empfinden es viele als schlimm, aber bei Kunde oder Student soll ich es als selbstverständlich nehmen? Ich soll mich doch einfach angesprochen fühlen als Frau. Danke, dass Menschen entscheiden, wie wir uns als Frauen* fühlen sollen. So funktioniert dies aber leider nicht.
Marlies Krämer, ich kann nicht mehr sagen als danke. Danke, dass du für uns und mit uns kämpfst. Ich hoffe, dass das Bundesverfassungsgericht Kunde ohne Kundin als Diskrimnierung auffasst und somit nach der Anerkennung des dritten Geschlechts einen weiteren Schritt zur rechtlichen Gleichheit gehen wird.
Bis aber die vollkomme Gleichberechtigung und öffentliche Akzeptanz aller Geschlechter durchgesetzt ist, sind noch viele kleine und große Schrauben zu drehen; aber wir bleiben laut. Feminist*innen müssen die Mehrheit werden!