Was ist aus den systemrelevanten Berufen geworden?
Am Anfang der Pandemie fand in der deutschen Gesellschaft eine Kehrtwende im Umgang mit einigen Berufen statt– urplötzlich wurde allen klar wie wichtig das medizinische Personal in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, die Mitarbeiter*innen im Einzelhandel und auch die vielen Paketbot*innen, Kraftfahrer*innen, Lagerist*innen und Planer*innen, welche hinter den Kulissen arbeiten, sind. Sie waren die Heldinnen des Alltags, die, die das Land am Laufen hielten als nichts mehr ging. Die, die uns trotz des extrem hohen Infektionsrisikos medizinisch versorgen, unsere Lebensmittelversorgung aufrechterhalten und unsere online bestellten Pakete schnell und sicher ans Ziel bringen. Sie waren Alltagsheld*innen, ihnen wurde das Prädikat „systemrelevant“ auf die Stirn gedrückt. Das diese und natürlich auch viele weitere Berufe systemrelevant und unabdingbar sind, war auch davor schon klar, leider wurden die Arbeiterinnen in diesen Berufen aber seltenst so behandelt, weder von den Arbeitgeber*innen noch von der Politik. Doch dann, als ohne diese Personen nichts mehr ging, wurde aus allen Fraktionen Besserung gelobt – mehr Anerkennung, bessere Arbeitsbedingungen und vor allem mehr Geld wurde versprochen, damit sich auch die hart arbeitende Krankenpfleger*innen oder die täglich auf dem Bock sitzende LKW-Fahrer*innen ein gutes und würdevolles Leben leiste können. Leider ist außer Geklatsche und mickrigen Corona-Einmalzahlungen nichts mehr gekommen, nichts, was diesen Berufsgruppen die tägliche Arbeit erleichtern würde, nichts, was eine wahre und ehrlich gemeinte Anerkennung ist und kaum eine der vielen Versprechungen wurde eingehalten. Über die Gründe dafür lässt sich spekulieren, sicher war der*die ein oder andere Unionspolitiker*in auch viel zu sehr damit beschäftigt, korrupte Geschäfte zu betreiben. Klar ist auf jeden Fall, dass das ein Armutszeugnis für dieses Land ist, welches hart arbeitende Menschen, die das System am Laufen halten nicht wertschätzt. Die einzige Hoffnung, die Momentan noch bleibt ist, eine Regierung, welche von der SPD angeführt wird – nur dann können wir für stabile Renten, einen Mindestlohn von 12,00€ und mehr Arbeitskräfte in allen relevanten Bereichen sorgen. Doch auch das darf nur der Anfang sein, denn wir müssen auch die Umsetzung dessen genau kontrollieren und dafür sorgen, dass sowohl der*die Altenpfleger*in, der*die rumänische LKW-Fahrer*in und der*die Verkäufer*in auch wirklich das bekommen, was sie Verdienen – ein Arbeitsleben in Würde und Anerkennung.